MARS

 
 

Der Name

 
 

Mars trägt den Namen des römischen Kriegsgottes, weil er die Farbe des Blutes hat.
Er erhielt seinen Namen vom griechischen Wissenschaftler Ptolemäus, der um 100 n. Chr. In der römischen Provinz Ägypten lebte. Sein astronomisches Symbol ist

 
 
 

Mars ist der von der Sonne aus gesehen vierte Planet im Sonnensystem.
Da er die Sonne außerhalb der Erdbahn umkreist, ist er nur zur Zeit um seine Opposition die ganze Nacht zu sehen. Er steht dann der Sonne gegenüber und geht auf, wenn die Sonne untergeht.
Nächsten Opositionen: 18.1.2025, 19.2.2027, 25.3.2029, 4.5.2031, 28.6.2033, 15.9.2035

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mars
 
  Mars besitzt die exzentrischste Bahn aller Planeten im Sonnensystem d.h. sein Sonnenabstand schwankt stark. Dadurch ist der Abstand Erde – Mars bei einer Opposition auch sehr unterschiedlich. Im August 2003 fand eine Opposition mit dem geringsten möglichen Abstand von rund 56 Millionen Kilometer statt.
Jetzt steht uns wieder eine nahe Opposition bevor, 2018 mit 57,8 Millionen Kilometer. Allerdings wird sie mitten im Sommer stattfinden, dann beträgt die Kulminationshöhe (in München) nur 17 Grad über dem Horizont. Also besser südlich des Äquators beobachten.
Kepler hat die Marsbahn genau vermessen. Die starke Exzentrität erleichterte ihm das finden seiner drei Kepler´schen Gesetze.
 
 

Planet

Entfernung zur Sonne in Mill.-km

Entfernung zur Sonne in AE

Entfernung zur Sonne in Lichtmin.

Umlaufdauer
In Jahre

Mars

206 - 249

1,3 - 1,6

12 - 14

1,9

Erde

150

1

8

1

Planet

Äquatordurchmesser in km

Masse

Rotationszeit am Äquator

Mars

6 800

0,11

  24h 37min

Erde

 12 756

             1

23h 56min

 

 
 

Die Oberfläche

   
 
Bei visueller Beobachtung sind weiße Polkappen die auffälligsten Erscheinungen auf der Oberfläche des Mars. Die Größe dieser Kappen schwankt periodisch mit den Jahreszeiten. Im Frühjahr wird sie schnell kleiner, verschwindet aber auch im Sommer nicht ganz. Die Polkappen bestehen aus Kohlendioxideis und Wassereis.

Neben den Polkappen, die schon in einem Fernrohr mit 5“ Öffnung zu beobachten sind, können die dunklen Strukturen auf der Oberfläche erst mit einem größerem Teleskop (ab 8“) gesehen werden.
In Äquatornähe sind insbesondere die große Syrte (270°Länge) und Sinus Meridiani (0°Länge) zu beobachten.
Bei den hellen Strukturen ist das Gebiet Hellas gut zu erkennen.
Zur Verbesserung des Kontrasts empfiehlt sich ein Farbfilter OG590 zu verwenden. Dieser reduziert zum einen
den Farbfehler bei Achromaten und zum anderen die Luftunruhe,

  da diese sich bei längeren Wellenlängen weniger bemerkbar macht.
Die rötliche Färbung verdankt der Planet Eisenoxid-Staub, der sich auf der Oberfläche und in der Atmosphäre verteilt hat. Somit ist der Mars ein „rostiger“ Planet. Der größte bekannte Vulkan des Sonnensystems ist auf dem Mars und heißt Olympus Mons. Er erreicht eine Höhe von fast 27 Kilometern. Während des Marsfrühjahrs können in den ausgedehnten flachen Ebenen heftige Staubstürme auftreten, die mitunter große Teile der Marsoberfläche verhüllen.
Der Mars besitzt eine sehr dünne Atmosphäre, die zu 95 % aus Kohlendioxyd besteht und nur geringe Anteile an Sauerstoff enthält. Durch den geringen Druck kann trotz des hohen Kohlendioxydanteils Wärmestrahlung in den Weltraum abgestrahlt werden, was Nachts zu einer großen Abkühlung führt. Die Temperaturen erreichen in Äquatornähe etwa 20 °C am Tag und sinken bis auf –85 °C in der Nacht.
 

Das Bild von der Oberfläche stammt von der Sonde Viking aus dem Jahr 1976.

Siehe auch Objekt des Monats
und die Oberfläche von Sonden aus gesehen
 
 

Atmosphäre und Jahreszeiten auf dem Mars

 
 

Die Atmosphäre des Mars besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid (95 Prozent), Stickstoff (2,7 Prozent), Argon (1,6 Prozent), Sauerstoff (0,2 Prozent). Der Rest enthält Spuren von Wasserdampf, Kohlenmonoxid und Edelgasen (wie Krypton und Xenon). Der durchschnittliche Atmosphärendruck an der Oberfläche beträgt etwa 0,6 Prozent des Luftdrucks auf der Erde. Er entspricht damit dem Druck, der in der Erdatmosphäre in einer Höhe von 35 Kilometern herrscht.

 
 

Abhängig von der Tageszeit, der Jahreszeit und dem Breitengrad schwanken die Temperaturen. Im Sommer können die Temperaturen einen Höchstwert von 17 °C erreichen, aber die täglichen Durchschnittstemperaturen an der Oberfläche übersteigen den Wert von -33 °C nicht. Da die Atmosphäre so dünn ist, sind tägliche Temperaturschwankungen von 100 °C nicht außergewöhnlich. In Polnähe, bis zu 50 Grad geographischer Breite hinunter, bleiben die Temperaturen den ganzen Winter über so niedrig (weniger als -123 °C), dass der Hauptbestandteil der Atmosphäre (Kohlendioxid) gefriert.
Abhängig vom Jahreszeitenzyklus der Polkappen, schwankt der Luftdruck um etwa 30 Prozent des Durchschnittswertes. Im Sommer gast Kohlendioxid aus und der Luftdruck steigt.

 
 
So wie auf der Erde die Jahreszeiten durch die Neigung der Rotationsachse entstehen, gibt es sie auch auf dem Mars.  
Die Achse des Planeten Mars ist nicht, wie die der Erde um 23,5 Grad, sondern um 25,2 Grad geneigt. Auch der Mars neigt also während eines Umlaufs einmal die Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel der Sonne zu.
  Frühling Sommer Herbst Winter
Nordhalbkugel 199 182 146 160
Südhalbkugel 146 160 199 182
 
  Weil die Erdbahn annähernd kreisförmig ist, sind die Jahreszeiten hier fast gleich lang. Nicht so auf dem Mars. Seine Bahn um die Sonne ist stark elliptisch. Damit sind die Jahreszeiten unterschiedlich lang. Auf der Nordhalbkugel des Mars dauert der Sommer 179 Marstage, und genau so lang dauert natürlich der gleichzeitig auf der Südhalbkugel stattfindende Winter. Der Winter auf der Nordhalbkugel ist mit 154 Marstagen deutlich kürzer, ebenso wie der Sommer auf der Südhalbkugel. Der Nordwinter ist also viel kürzer und kälter als der Südwinter; der Nordsommer länger und wärmer als der Südsommer.  
   
 

Zum Sommerbeginn kommt es auf der südlichen Halbkugel zu einem wichtigen Wettervorgang. Dann befindet sich der Mars nahe dem sonnennächst Punkt seiner Bahn (Perihel), und die südlichen Breitengrade in der Nähe des Äquators sind am stärksten erwärmt. Es kommt zu Staubstürmen, von denen einige den ganzen Planeten umspannende Ausmaße annehmen. Dadurch verdunkelt sich die Planetenoberfläche für Wochen oder gar Monate.
Die Staubstürme auf dem Mars können sich zu wahren Monsterstürmen entwickeln. Wegen der geringen Schwerkraft auf diesem Planeten werden vor allem kleine Staubkörner aufgewirbelt. Und weil die Atmosphäre sehr dünnen ist, werden Staub- und Sandpartikel auch schon bei geringen Windgeschwindigkeiten über große Entfernungen getragen. Aufgewehter Staub verbleibt auf dem Mars wesentlich länger in der Atmosphäre als auf der Erde. Ein Mars-Sandsturm ist größer und dauert länger als ein Solcher auf der Erde.
Die nahen Marsoppositionen finden statt, wenn der Mars in der Nähe seines sonnennächsten Punkt (Perihel) ist. Sie sind günstig für die Beobachtung weil das Planetenscheibchen groß ist, aber dafür steht der Planet in Europa tief über dem Horizont. Gleichzeitig ist die Gefahr von Sandstürmen auf dem Mars größer als bei Oppositionen im Aphel. Zwar ist dann die Marsscheibe klein, dafür ist die Gefahr von Sandstürmen klein, das Seeing ist besser, da der Planet hoch über dem Horizont steht.

Auf dem Mars haben Astronomen auch »Protonen«-Polarlichter dokumentiert, die in großen Höhen entstehen, wenn Protonen des Sonnenwinds Elektronen aus Atomen reißen und Wasserstoff bilden. Die jetzt beobachteten Polarlichter scheinen den Mustern des Magnetismus in der Marskruste zu entsprechen. Das deutet darauf hin, dass der Planet einst ein globales Magnetfeld ähnlich dem der Erde besaß. Astronomen nehmen an, dass dessen Muster vor Milliarden von Jahren förmlich eingefroren wurden, als Lava auf der Oberfläche unter Einfluss des damals bestehenden Magnetfelds erstarrte.

 
 

Die Monde

 
  Mars besitzt zwei kleine, unregelmäßig geformte Monde, die Phobos und Deimos (griech. Furcht und Schrecken) genannt werden. Sie wurden 1877 entdeckt und sind nur mit grösseren Teleskopen zu sehen.  
  siehe auch unter Dezember 2007  
     
  letztes Update 27.7.2020