Supervollmond am 14. November 2016

 
 

Die Mondbahn ist annähernd eine elliptische Umlaufbahn um die Erde. Da der Mond nicht nur der Anziehungskraft der Erde, sondern gleichzeitig auch derjenigen der Sonne und der übrigen Planeten ausgesetzt ist, weicht seine Bahn merklich von einer reinen keplerschen Bahn ab. Ihre genaue Berechnung ist auch wegen der schweren Erde, die einen erheblichen Störeinfluss hat, eine komplizierte Aufgabe, deren Lösung Gegenstand der Mondtheorie als Teil der Himmelsmechanik ist.
Es ergeben sich zwei extreme Entfernungen des Mondes auf seiner Bahn:
Die Erdnähe (Perigäum) und die Erdferne (Apogäum).
Die beiden Entfernungen unterscheiden sich um über 13 Prozent, minimal 356.410 km im Perigäum und maximal 406.740 km im Apogäum.
Dadurch variiert die scheinbare Größe der Mondscheibe. Fallen Vollmond und Perigäum (Erdnähe) zusammen, so wird wegen der scheinbaren Größenzunahme umgangssprachlich vom Supervollmond gesprochen.

 
 

Bei einem solchen Supervollmond erscheint den Menschen auf der Erde der Mond besonders groß. Dazu kommt, dass der Mond zum Zeitpunkt seiner Vollmondkonstellation abends horizontnah steht.
Am Horizont erscheint uns der Mond immer wesentlich größer, während er hoch am Himmel jedoch sehr klein wirkt. Das liegt unter anderem daran, dass der Mensch den Mond am Horizont näher mit Häusern und Bäumen vergleichen kann und ihn daher größer wahrnimmt als ohne Vergleich hoch am Himmel.
Zum Anderen nimmt das Gehirn an, dass Objekte am Horizont aufgrund unserer Erfahrungen wesentlich größer sein müssen als hoch am Himmel.
Man muss also unterscheiden zwischen der subjektiven größeren Wahrnehmung des Mondes in Horizontnähe, die aufgrund einer optischen Täuschung des Gehirns hervorgerufen wird und der der tatsächlichen Größen- und Helligkeitsveränderung.

 
 

Der tatsächliche Größenunterschied zwischen Apogäum und Perigäum kann in einem kleinen Experiment gezeigt werden. Die Größen des Vollmonds lassen sich gut mit einer 1-Euro-Münze  (Größe im Apogäum) und einer 2-Euro-Münze (Größe im Perigäum) darstellen. Legt man nun die beiden Münzen aufeinander, ist dieser Unterschied nur noch sehr gering und beträgt gerade mal am Rand 1,75mm.
In Erdnähe ist der scheinbare Monddurchmesser also um nur ca. 14 % größer als in Erdferne.

 
  Obwohl die Mondoberfläche selbst nicht heller ist, erreicht uns während eines Supermondes mehr Licht vom Mond. Der Grund: die Mondoberfläche ist –  
 

zumindest aus unserer Perspektive – größer als sonst und reflektiert so mehr Sonnenlicht an uns weiter. Deshalb fällt der Helligkeitsunterschied von 30 % zwischen Erdnähe und Erdferne dagegen deutlich auf. Der Unterschied im scheinbaren Durchmesser zwischen einem Vollmond und dem darauf Folgenden beträgt aber maximal nur 1,3 %, das heißt, das besondere des „Super“-Vollmonds fällt nur einem geübten Beobachter auf.
Mit einem Fernglas lässt sich der Beweis antreten: Schauen wir uns den Mond zum Zeitpunkt des Mondaufganges an und merken uns die Größe. Zwei Stunden später hat der Mond eine Höhe von ca. 10 Grad erreicht. Er erscheint dann mit dem bloßen Auge kleiner als zum Zeitpunkt des Mondaufganges. Im Fernglas jedoch wird er die dieselbe Größe wie vor den zwei Stunden aufweisen.

 
 

Am 14. November liegt der Vollmond nur 2,5 Stunden nach dem erdnahesten Punkt (Perigäum) auf seiner Bahn. Der Abstand beträgt dann nur 356 511 Kilometer. Eine kleinere Entfernung hatte der Mond im Januar 1948 mit 356 465 Kilometern.
In der Vollmondnacht vom 13. auf den 14. November leuchtet er so hell wie seit 68 Jahren nicht mehr.

 
  Ein Spaziergang auf dem Mond mit Feldstecher oder Fernrohr.  
  Definitionen der verschiedengroßen Voll- und Neumonde