Objekt des Monats
Januar 2015
Offener Sternhaufen M 37

 
 

Messier 37 ist der schönste offene Sternhaufen im Sternbild Fuhrmann. Mit einer Helligkeit von 5,6 mag ist er unter idealen Bedingungen gerade noch mit blosem Auge zu erkennen.
Im Feldstecher zeigt er einen ovalen Nebelfleck aus 8-12 Sternen. M 37 hat eine Winkelausdehnung von 24 Minuten und ist sehr Sternenreich. In Teleskopen zeigt dieser Sternhaufen seine volle Pracht und ist durch den hellen Stern in der Mitte ein wunderschöner ästhetischer Anblick.
Dieser offene Sternhaufen ist 4400 Lichtjahre von uns entfernt. Er hat einen Durchmesser von 20 Lichtjahren und besteht aus 2000 Sternen, davon sind etwa 300 in einem 8“ Teleskop zu sehen. Unter diesen 2000 Sternen sind 30 Doppelsterne, 20 Veränderliche und 15 rote Riesen Die mittlere Sterndichte des Haufens ist etwa 100-mal größer als die Sterndichte in der Sonnenumgebung.  

 
   
  Blick Richtung Süden Mitte Januar um 20 Uhr  
 
offener Sternhaufen Messier 37

Sternentwicklung im offenen Sternhaufen:

Die Erforschung offener Sternhaufen ist ein ausgezeichneter Weg, um Theorien der Sternentwicklung zu testen, da die Sterne aus der selben anfänglichen Wolke aus Gas und Staub entstehen und sich daher sehr ähneln. Sie sind alle ungefähr gleich alt, besitzen die gleiche chemische Zusammensetzung und befinden sich in der gleichen Entfernung zur Erde. Allerdings besitzt jeder Stern des Sternhaufens eine andere Masse, wobei die massereicheren Sterne sich sehr viel schneller entwickeln als ihre leichteren Gegenstücke, da sie ihren Wasserstoff viel früher verbrauchen.

Auf diese Weise können direkte Vergleiche zwischen den verschiedenen Entwicklungsstadien innerhalb des gleichen Sternhaufens angestellt werden: Zum Beispiel entwickelt sich ein 10 Millionen Jahre alter Stern mit der Masse der Sonne auf eine andere Weise als ein anderer Stern des gleichen Alters, aber mit der halben Masse? In diesem Sinn sind offene Sternhaufen das, was für Astronomen "Laborbedingungen" am Nächsten kommt.
ESO 1/10/2014


Siehe auch Altersbestimmung an offenen Sternhaufen