Begriffserklärungen  

 
 
  Inhalt      
 

 

Bahnknoten  Albedo Eigenbewegung
    Elongation Extinktion Pekuliarbewegung
    Konjunktion zirkumpolar Radialgeschwindigkeit
    Opposition    
    Bahnpunkte    
    Inklination    
    Exzentrizität    
    Kulmination    
    koorbital    
 
 

Bahn-Knoten

Die Knoten sind die Punkte auf den Bahnen von Mond, Planeten und Planetoiden, an denen sich die Bahnen mit der Ekliptik schneiden. Diese Punkte sind deswegen so besonders, weil nur bei ihnen Finsternisse möglich sind. Sie werden deshalb auch Drachenpunkte genannt. (Der Drache, der die Sonne bei einer Sonnenfinsternis verschlingt.) Frühlingspunkt und Herbstpunkt sind zum Beispiel Knoten. 

Elongation

Als Elongation wird in der Astronomie der von einem Beobachter aus gesehene Winkelabstand zweier Himmelsobjekte bezeichnet. Im Allgemeinen steht der Beobachter auf der Erde, und die Elongation beschreibt den beobachteten (scheinbaren) Abstand eines Planeten von der Sonne.

  venus
Venus in größter westliche Elongation am 8. Januar 2011 mit 47 Grad   Venus in größte östliche Elongation am 1. November 2013 mit 47 Grad
 
 

Konjunktion

Als Konjunktion wird die scheinbare Begegnung zweier Himmelsobjekte bezeichnet, insbesondere zweier Planeten oder eines Planeten mit Sonne oder Mond. Dies bedeutet, dass zwischen beiden Himmelsobjekten eine Elongation von 0° vorliegt, ] was eintritt, wenn die Himmelskörper am Sternenhimmel den gleichen Koordinatenwert in Rektaszension erreichen; gelegentlich wird eine Konjunktion auch auf die ekliptikale Länge bezogen (Konjunktion in Länge). Je geringer die Differenz der Koordinaten in Deklination ist (beziehungsweise die Differenz der ekliptikalen Breiten), desto näher stehen beide Himmelskörper am Himmel scheinbar beieinander.

Wenn sich bei den Begegnungen einer der Körper vor den anderen schiebt, spricht man auch von Berührung beziehungsweise Bedeckung. Als Kontakt werden die Momente bezeichnet, da sich die sichtbaren Scheibchen an ihren Rändern von außen oder innen zu berühren scheinen.

 

 

 

 

im Bild rechts die Konjunktion des Planeten Mars am 2. September 2019
Bei den inneren Planeten spricht man von oberer und unterer Konjunktion:
In den Positionen 1 (untere) und 3 (obere) Konjunktion erscheint der Planet nahe bei der Sonne zu stehen. (2 und 4 sind die Elongationen)

 

 

Opposition

Als Opposition bezeichnet man in der Astronomie die Konstellation, bei der sich zwei Himmelskörper von der Erde aus betrachtet im Winkelabstand (Elongation) von 180 Grad zueinander befinden. Im Regelfall interessiert dabei nur die Opposition eines Himmelskörpers gegenüber der Sonne (als zweitem Himmelskörper), weil er erst dann die ganze Nacht über am Himmel zu sehen ist und um Mitternacht am höchsten über dem Horizont steht.
Steht etwa der Mond in Opposition zur Sonne, so haben wir Vollmond. Himmelskörper, die wie die inneren Planeten Merkur und Venus innerhalb der Erdbahn die Sonne umlaufen, können dagegen nie in Opposition zur Sonne kommen und sind daher stets nur am Abend- oder Morgenhimmel, nicht aber während der ganzen Nacht zu sehen. 

im Bild rechts die Opposition des Planeten Mars am 13. Oktober 2020

 
 

 Bahnpunkte

nahester entferntester um den Himmelskörper
Perihel Aphel Sonne
Perigäum Apogäum Erde
Periselen Aposelen Mond
Periares Apares Mars
Perijovum Apojovum Jupiter
Periastron  Apoastron Stern
Perigalaktikum Apogalaktikum Galaxie
Periapsis Apoapsis Himmelskörper

Inklination

Die Inklination oder Bahnneigung eines Himmelskörpers ist in der Himmelsmechanik der Winkel zwischen seiner Bahnebene und einer Referenzebene. Die Bahnneigung ist eines der sechs Bahnelemente der klassischen Bahnbestimmung und wird in diesem Zusammenhang mit dem Symbol i bezeichnet. Zusammen mit der Länge des aufsteigenden Knotens definiert sie die Lage der Bahnebene im Raum. Bahnneigungen zwischen 90° und 180° kennzeichnen einen retrograden (gegenläufigen) Orbit.

Exzentrizität

 
 
 

Kulmination

Betrachten wir die Situation für die nördliche Hemisphäre:
Dort sprechen wir von einer oberen Kulmination, wenn das Himmelsobjekt genau im Süden steht, denn dort steht er am höchsten über dem Horizont.  
Bei der unteren Kulmination verstehen wir, wenn das Himmelsobjekt zirkumpolar (also immer über dem Horizont steht) ist und zwischen Polarstern und Horizont die niedrigste Höhe über dem Horizont beobachtet wird. 

koorbital

ein koorbitaler Himmelskörper, der sich in derselben oder einer sehr ähnlichen Umlaufbahn um einen Zentralkörper (Planet) befindet. Zwei koorbitale Objekte befinden sich in gravitativer Wechselwirkung mit dem größeren Himmelskörper, in dessen Umlaufbahn sie sich befinden, und sind aufgrund derselben mittleren Umlaufdauer in einer sogenannten 1:1-Resonanz. Das bedeutet, dass derartige Umlaufbahnen nur unter bestimmten Voraussetzungen stabil sind, von denen die wesentlichste ist, dass beide koorbitale Begleiter eine im Verhältnis zum größeren Körper verschwindend kleine Masse haben.

zirkumpolar

In der Astronomie bezeichnet man Sterne und andere Objekte als zirkumpolar, die nachts nie untergehen.  
Für einen Ort mit der geografischen Breite b sind daher alle Objekte mit der einer Deklination größer als 90°-b zirkumpolar (für die Nordhalbkugel).  

Ein Beispiel:
Der südliche Teil von München: geografische Breite = 48°
Zirkumpolar sind Sterne mit einer Deklination größer als 90° - 48°
Das sind Sterne mit einer Deklination zwischen 0° und 42°

Standort zirkumpolar wenn
Deklination Stern
Nordpol Breite = +90°   größer 0° bis +90°
Nordhalbkugel 0° bis +90° zwischen 0° und (+90° - Breite)
Äquator keine zirkumpolar
Südhalbkugel 0° bis -90° zwischen 0° und (-90° + Breite)
Südpol Breite = -90° kleiner 0° bis -90°