Erdbahnkreuzer    
     
  Übersicht über Planetoiden Erdbahnkreuzer  
 

die Erdbahnkreuzer werden in drei Gruppen unterteilt.

 
 

Planetoiden als Erdbahnkreuzer

 
 
1981 Midas 161989 Cacus    
2062 Aten 66146 1998 TU3    
2003 YT1        
2100 Ra-Shalom 101955 Bennu -- R    
2201 Oljato 162173 Ryugu -- R    
3200 Phaethon 171576 1999 VP11    
3752 Camillo 276033 AJ 129    
6489 Golevka   2015 TB145    
25143 Itokawa -- R 4179 Toutatis -- R    
99942 Apophis   1999 RM45    
  2008 TC 3 469219 Kamo'oalewa    
  2012 TC4   2005 UL5    
  2015 TC25 469219 2016 HO3    
481394 2006 SF6 7482 1994 PC1    
 
 

Planetoiden, die die Erdbahn kreuzen, gehören zu den erdnahen Planetoiden (Asteroiden) des Apollo- oder Aten-Typs. Sie werden auch als Erdnahe Objekte (NEO near Earth object) bezeichnet. Diese haben Umlaufbahnen außerhalb (Apollo) bzw. innerhalb (Aten) der Erdbahn.
Von Erdbahnkreuzern geht ein gewisses Risiko für einen Einschlag auf die Erde aus. Jedoch ist der Durchstoßpunkt (= Knoten, der Punkt in dem es eine Kollision geben kann.) durch die Ekliptik (die Ebene in der sich die Planeten bewegen – oder die scheinbare Bahn der Sonne am Himmel) meistens mehr oder weniger weit von der Erdbahn entfernt, so dass sich geometrisch keine Kollisionen mit der Erde ergeben können. Die große Anzahl der Asteroiden bringt es aber dann doch mit sich, dass diverse Objekte der Erde sehr gefährlich nahe kommen können. Im August 2006 waren etwa 31 Objekte bekannt, die sich theoretisch bis auf weniger als 50.000 km dem Erdmittelpunkt nähern können. Von der NASA werden z. Z. 57 Objekte als potenziell gefährlich eingestuft, welche bei den größten Annäherungen näher als der Mond sind.

 
 
 
Apollo   Aten
 
 

Die Turiner Skala ist eine Methode, für identifizierte riskanter Annäherungen erdnaher Asteroiden und Kometen. Sie soll sowohl die Wirkungen der im Falle eines Einschlags freigesetzten Energie, als auch die Wahrscheinlichkeit des Einschlags unmissverständlich und übereinstimmend wiedergegeben. 
Dazu werden diese beiden Größen zu einer Klassifikation herangezogen und den (elf) Klassen erklärende Texte zugeordnet.

 
 
Im Diagramm links ist die Wahrscheinlichkeit einer Kollisionmit einem Planetoiden (X-Achse) gegenüber der Energie der Kollision (y-Achse) aufgetragen. Die durchgezogene blaue Linie ist die Energie einer Wasserstoffbombe, die gestrichelte blaue Linie gibt die Energie der Atombombe von Hiroshima an.

Sprengkraft von Kernwaffen 
Little Boy , Atombombe über Hiroshima - 13 kT TNT
Fat Man, Atombombe über Nagasaki - 21 kT TNT
Zar Bombe, Wasserstoffbombe Test - 57 MT TNT

 
 

Turiner Skala

 
 

Die Stufen im Einzelnen:

 
 
Keine Gefahr
(weißer Bereich)
0 Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist effektiv null oder das Objekt ist so klein, dass nicht mit Schäden zu rechnen ist.
Gewöhnlich
(grüner Bereich)
1 Eine routinemäßige Neuentdeckung, für die ein Vorbeiflug vorhergesagt wird, der keine ungewöhnliche Gefahr darstellt. Die aktuellen Berechnungen ergeben, dass eine Kollision extrem unwahrscheinlich ist. Weitere Beobachtungen werden höchstwahrscheinlich zu einer Rückstufung in die Klasse 0 führen.
  2 Eine – bei ausgedehnten Suchprogrammen routinemaßige – Neuentdeckung eines Objekts mit einem etwas engeren, aber nicht ungewöhnlichen Vorbeiflug an der Erde. Während die Aufmerksamkeit der Astronomen gefordert ist, besteht kein Anlass zu öffentlicher Aufmerksamkeit oder gar Sorge, da eine tatsächliche Kollision sehr unwahrscheinlich ist. Weitere Beobachtungen werden höchstwahrscheinlich zu einer Rückstufung in die Klasse 0 führen.
Aufmerksamkeit der Astronomen erforderlich
(gelber Bereich)
3 Eine engere Annäherung, welche die Aufmerksamkeit der Astronomen erfordert. Aktuelle Berechnungen ergeben eine Wahrscheinlichkeit von über einem Prozent für eine Kollision, welche lokale Zerstörungen verursachen würde. Weitere Beobachtungen werden sehr wahrscheinlich zu einer Rückstufung in die Klasse 0 führen. Falls die Begegnung weniger als ein Jahrzehnt entfernt ist, verdient sie Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und von offizieller Seite.
  4 Eine engere Annäherung, welche die Aufmerksamkeit der Astronomen erfordert. Aktuelle Berechnungen ergeben eine Wahrscheinlichkeit von über einem Prozent für eine Kollision, welche regionale Zerstörungen verursachen würde. Weitere Beobachtungen werden sehr wahrscheinlich zu einer Rückstufung in die Klasse 0 führen. Falls die Begegnung weniger als ein Jahrzehnt entfernt ist, verdient sie Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und von offizieller Seite.
  5 Eine engere Annäherung, die eine ernste, aber noch unsichere Bedrohung regionaler Verwüstung darstellt. Astronomen müssen dringend ermitteln, ob die Kollision stattfinden wird oder nicht. Falls die Begegnung weniger als ein Jahrzehnt entfernt ist, kann staatliche Notfallplanung erforderlich sein.
Bedrohlich
(oranger Bereich)
6 Eine enge Begegnung mit einem großen Objekt, die eine ernste, aber noch unsichere Bedrohung globaler Verwüstung darstellt. Astronomen müssen dringend ermitteln, ob die Kollision eintreten wird oder nicht. Falls die Begegnung weniger als drei Jahrzehnte entfernt ist, kann staatliche Notfallplanung erforderlich sein.
  7 Eine sehr enge Begegnung mit einem großen Objekt, die eine in diesem Jahrhundert beispiellose Bedrohung darstellt. Das Eintreten ist unsicher, aber die Verwüstung wäre global. Internationale Notfallplanung ist geboten, vor allem um schnell und schlüssig zu bestimmen, ob eine Kollision eintreten wird.
  8 Eine sicher eintretende Kollision, die bei einem Einschlag an Land lokale Zerstörung verursacht, bei einem Einschlag im nahen Küstenbereich einen Tsunami. Solche Ereignisse finden durchschnittlich alle 50 bis 1000 Jahre statt.
Sichere Kollisionen
(roter Bereich)
9 Eine sicher eintretende Kollision, die bei einem Einschlag an Land eine regional beispiellose Zerstörung verursachen kann, bei einem Einschlag im Ozean einen großen Tsunami. Solche Ereignisse finden durchschnittlich alle 10.000 bis 100.000 Jahre statt.
  10 Eine sicher eintretende Kollision, die eine globale Klimakatastrophe verursachen kann und die Zivilisation, wie wir sie kennen, bedroht, egal ob Landfläche oder Ozean getroffen wird. Solche Ereignisse finden durchschnittlich seltener als alle 100.000 Jahre statt.