Begriffserklärungen

 
 
 
  1. Meteor
  2. Feuerkugel
  3. Meteorit
  4. Tektite
  5. Meteorid
  6. Meteorstrom
 
 

1.) Meteor

 
 
 

Mit Meteoren werden heute vor allem die Sternschnuppen genannten Leuchterscheinungen bezeichnet. Vor allem größere Meteore hinterlassen entlang ihrer Flugbahn eine Leuchtspur aus ionisierten Molekülen, die noch einige Sekunden nach dem Verlöschen des Meteors sichtbar bleibt.
Die Helligkeit eines Meteors ist von seiner Masse, aber noch stärker von seiner Eintrittsgeschwindigkeit in die Erdatmosphäre und der Zusammensetzung bestimmt. Die Ionisation der Atmosphäre sowie die Abtragung durch die Erhitzung des eindringenden Materials pro Zeiteinheit. Wird plötzlich sehr viel Material pro Sekunde vom Meteoroid abgetragen, wird der Meteor zwar bedeutend heller, aber der Eindringling verliert nun auch viel schneller Masse. Aus diesem Grund kommt es oft vor, dass Meteoroiden aus weichem, eher lockerem Material (z. B. kometare Objekte) in sehr kurzer Zeit (etwa 2 s) in einer spektakulären Feuerkugel aufgehen und andere, festere Materialien (z. B. steinige Objekte) in einer viel längeren Flugphase (etwa 6 s) in Form einer weniger spektakulären Feuerkugel verbraucht werden, obwohl beide Meteoroide ansonsten gleiche Anfangsbedingungen (Eintrittsgeschwindigkeit und Masse) hatten.
Je weniger Material von dem eindringenden Geschoss abgetragen wird, desto höher ist die Chance für eine Restmasse, die den Boden erreichen kann.
Die Masse des erzeugenden Teilchens liegt zwischen 2 mg und 2 g, die Größe zwischen 1 und 10 mm. 
Gesamtmasse aller Objekte dieser Größe, die jeden Tag die Erde erreichen: 5 t.

 
 

2.) Feuerkugel

 
 
 

Ein sehr heller Meteor. Kein klar definierter Begriff; in der Regel werden Meteore, die heller als die Venus aufleuchten, als Feuerball bezeichnet. Noch hellere Objekte werden unter dem Begriff Bolide geführt.

 

2.1 Bolide

Die extrem hellen Meteore der Feuerkugeln, die auseinander brechen oder explodieren heißen Bolide. Bisweilen sind Explosionsgeräusche wahrzunehmen, in manchen Fällen kann es auch zum Niedergang eines Meteoriten kommen.

Am 6. April 2002 leuchtete ein vollmondheller Bolide über Süddeutschland auf, ein Ereignis, dass in den Massenmedien große Aufmerksamkeit fand. Der Bolide spalte sich in mehrere Teile auf. Gefunden wurden drei Bruchstücke (Neuschwanstein I bis III) des Meteorit bei Neuschwanstein (Füssen) mit insgesamt 6,217 kg. Die ursprüngliche Masse des Boliden wird auf 500 kg geschätzt. (bevor er auf die Erdatmosphäre traf)
I mit 1750 Gramm II mit 1625 Gramm III mit 2842 Gramm
 
 

3.) Meteorit

 
 
 

Ein nicht vollständig verglühter Meteorid, der die Erdoberfläche erreicht, wird Meteorit genannt.Sie besitzen  unterschiedliche Zusammensetzungen.
Zunächst hatte man die Vorstellung, dass Meteorite aus der oberen Atmosphäre stammen, ähnlich wie Hagelkörner. Oder sie sind vielleicht auch Gestein aus Vulkanen. Erst ein heftiger Meteoritenfall 1801 in Frankreich brauchte Klarheit. Es fielen so viele Meteorite, dass deren Fall beobachtet wurde und eine Aussage über den Bahnverlauf des Meteoriten gemacht werden konnte: Die Meteoriten kommen von außerhalb der Erdatmosphäre.   

man unterscheidet grob 3 Klassen:  

 

3.1 Steinmeteorit

Sie bestehen hauptsächlich aus den Mineralien Pyroxen, Olivin und Plagioklas; 94 % aller Meteoriten sind Steinmeteoriten. Die meisten Steinmeteoriten enthalten kleine Schmelzkügelchen, so genannte Chondren, und werden deshalb als Chondrite bezeichnet. Sie machen mit 86 % aller Meteoriten deren größten Teil aus. Steinmeteoriten ohne Chondren werden Achondrite genannt; sie kommen mit einem Anteil von drei Prozent aller Meteoriten ziemlich selten vor.
Der japanischen Raumsonde Hayabusa gelang es erstmals, Proben eines Asteroiden zu Erde für die detaillierte Analyse im Labor zu transportieren. Sie bestätigen eindeutig, dass die häufigsten Steinmeteoriten, die gewöhnlichen Chondriten, von Asteroiden mit Silikatmineralen stammen.

 

3.2 Eisenmeteorit

Sie enthalten mehrere Prozent Nickel und Spuren seltener Elemente (Cobalt, Germanium, Gallium, Iridium).
Oktaedrite sind die häufigsten Eisenmeteorite. Der Nickelgehalt liegt zwischen 6 und 17%. Sie zeigen beim Anätzen mit Salpetersäure die sog. Widmannstättenschen Figuren. Sie bestehen aus Kamazit-Balken und dünnen Taenit-Lamellen, die den ehemaligen Flächen des Eisenkristalls folgen (Oktaeder). Meist waren diese Kristalle sehr groß. Es wurden Tonnen schwere Meteoriten gefunden, deren Figuren den Flächen eines einzigen Oktaeders folgten. Die Figuren entstehen durch langsame (über Millionen Jahre) Entmischung von Kamacit aus dem primären Taenit (Eisennickelphasen mit verschiedenen Nickelgehalten).
Eisenmeteoriten entstanden vermutlich im Kern von größeren Kleinplaneten.

 

3.3 Steineisenmeteorit

Die Steineisenmeteoriten entstehen zwischen Mantel und Kern von Kleinplaneten und bestehen zu ca. 50% aus Nickeleisen und 50% Silikaten1,2% aller Meteoriten sind Steineisenmeteoriten.

 
 

4.) Tektite

 
 
 

Durch den Einschlag wird irdisches Material geschmolzen und bis zu einige hundert Kilometer fortgeschleudert, wobei es zu Glas erstarrt. Obwohl durch einen Meteoriteneinschlag verursacht, sind die Tektite selbst also irdischen und nicht, wie oft behauptet, extraterrestrischen Ursprungs. Farblich sind Tektite schwarz oder grünlich durchsichtig. Die Form variiert von aerodynamisch rundlich, scheiben-, tropfen- oder hantelförmig bis unregelmäßig.

 
     
  schwarzer Tektit aus dem
Nördlinger Ries
  Moldavit aus Tschechien   aerodynamisch geformter Australit
 
 

Alle oben genannten Meteoritentypen besitzen eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung. Viele der wasserarmen, steinigen Meteoriten stammen von Asteroiden, die ihre Bahn am inneren Rand des Asterioidengürtels ziehen. (doppelt so weit von der Sonne entfernt wie die Erde)
Kohlige Chondrite dagegen, Meteoriten aus hydratisierten Mineralien und Karbonaten, stammen von relativ feuchten Asteroiden am äußeren Rand des Gürtels, etwa auf halben Weg zu Jupiter. Sie enthalten bis zu mehreren Gewichtsprozent an Wasser.

 
 

5.) Meteorid

 
 
 

Dies sind kleine Objekte des Sonnensystems auf einer Umlaufbahn um die Sonne, von denen einige die Erdbahn kreuzen. Ihre Größe reicht von Bruchteilen eines Millimeters (Mikrometeoroiden) bis zu etlichen Metern, entsprechend einer Masse vom Milligramm bis zu mehreren Tonnen.
Zwischen Meteoroiden und Asteroiden gibt es weder hinsichtlich der Größe noch der Zusammensetzung eine eindeutige Grenze.
Zusammen mit den Asteroiden und Kometen zählen Meteoroiden zu den Kleinkörpern des Sonnensystems.

 
 

6.) Meteorstrom

 
 
 

Besteht aus Auflösungsprodukten eines Kometen. Jedes Jahr zur selben Zeit kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Umlaufbahnen der Teilchen dieses Stroms, von denen einige in die Erdatmosphäre eindringen und dort als Meteore aufleuchten. Für Beobachter auf der Erdoberfläche scheint der Ursprung aller Sternschnuppen im gleichen Sternbild zu liegen.