Objekt des Monats      
     
 

Mai 2008
Merkur

 
       

Da Merkur der innerste Planet ist, entfernt er sich nie weit von der Sonne. Seine größten östlichen Abstände (Elongationen) durchläuft er dieses Jahr 3 mal.
Wie in der Darstellung zu sehen ist, sind dabei die Möglichkeiten Merkur am Abend zusehen ganz unterschiedlich. Das liegt an seiner exzentrischen (siehe Entfernungen von der Sonne) und stark geneigten (Faktor 12 mehr als die Erdbahn) Bahn. Dadurch variieren die Winkel zwischen Merkur – Erde und Sonne stark und Merkur erreicht aus diesem Grund unterschiedliche Höhen über dem Horizont.
Selbst bei günstigen Bedingungen ist Merkur in unseren geographischen Breiten sehr schwer beobachtbar. Dies liegt daran, dass er bei bürgerlicher Dämmerung (Sonne 6° unter Horizont) kaum10° über dem Horizont steht.
Bei der bürgerlichen Dämmerung ist der Himmel noch recht hell und Merkur ist gegenüber Venus 10 mal weniger hell. (-4 mag und -0,7 mag)
Selbst Nikolaus Kopernikus hat bedauert, ihn nie gesehen zu haben.

In dem Bild sind die vier Abendsichrbarkeiten von Merkur bis Januar 2009 dargestellt. Die Merkurbahn ist dabei jedes mal unterschiedlich über dem Horizont geneigt, deswegen sind die Höhen über dem Horizont (links im Bild aufgetragen) so unterschiedlich. Rechts ist der Winkelabstand zwischen Merkur und Sonne (östliche Elongation) dargestellt.

 
 

Datum

Winkel

Höhe bei Sonnenunterg.

Helligkeit

 

22.1.2008

19 Grad

15 Grad

- 0,7

14.5.2008

22 Grad

19 Grad

0,5

11.9.2008

27 Grad

6 Grad

0,2

4.1.2009

19 Grad

12 Grad

- 0,6

 
           

Aus der Tabelle ist zu erkennen, dass sich die beste Abendsichtbarkeit von Merkur um den 14. Mai ergibt. Dann kann er kurz nach Sonnenuntergang im Westen mit einem Feldstechen gesucht werden. Er steht dann im Nordwesten bei Sonnenuntergang fast 20 Grad über dem Horizont. Da Merkur eine Helligkeit von +0,5 mag hat sollte mit dem Aufsuchen noch 1 Stunde gewartet werden, er hat dann eine Höhe von 10  Grad über dem Horizont. Bei einem Feldstecher, der Faktor 8 vergrößert, entspricht das etwa 1,5 Gesichtfeld-Durchmesser. Der Planet geht um 23 Uhr unter, das sind 2 Stunden nach Sonnenuntergang.
Durch die Horizontnähe wird seine Beobachtung mit Teleskopen sehr erschwert, da sein Licht eine größere Strecke durch die Erdatmosphäre zurücklegen muss und durch Turbulenzen, Lichtbrechung und Absorbtion gestört wird. Der Planet erscheint meist als verwaschenes, halbmondförmige Sichel im Teleskop. Auch mit leistungsfähigen Teleskopen sind kaum Einzelheiten auf seiner Oberfläche auszumachen.

Weitere Informationen über Merkur hier.