Objekt des Monats
Mai 2019
Südl. Feuerrad Galaxie

 
 
Die südliche Feuerrad Galaxie erhielt von Charles Messier die Katalognummer M83 (und im New General Catalogue NGC 5236). Die Balkenspiralgalaxie ist im Sternbild Wasserschlange zu finden. Mitte Mai steht M83 um 23:15 Uhr genau im Süden. Dabei erreicht die Galaxie eine maximale Höhe von 12 Grad über dem Horizont. Mit einer Helligkeit von 7,5 mag ist sie eine der hellsten Galaxien der nördlichen Halbkugel. Da die Galaxie jedoch eine so geringe Höhe erreicht, ist sie in unseren Breiten schwer zu beobachten. Ihre scheinbare Größe beträgt 12,9 mal 11,5 Bogensekunden, bei einer Entfernung von 15 Millionen Lichtjahren entspricht das 240 000 x 213 000 Lichtjahre. Messier 83 ist eine der nächsten Balkenspiralgalaxien.

M 83 erscheint bereits im Feldstecher als runder nebliger Fleck. In einem größeren Teleskop werden die Balkenstruktur und die Spiralarme sichtbar.
Ursache für das helle Zentrum ist eine ungewöhnlich hohe Sternentstehungsaktivität. Das zeichnet sich durch viele heiße, blaue Überriesen aus, die eine normale Lebensdauer von nur wenigen 10 Millionen Jahren haben.
Gleichzeitig wird bei Röntgensatelliten-Beobachtungen deutlich, dass eine ebenfalls ungewöhnlich hohe Sterberate massereicher Sterne zu verzeichnen ist.  

Bild Wikipedia, ESO  

 
 

 
  Auffindkarte Mitte Mai Blick Richtung Süden um 22 Uhr.  
 

Eine Aufnahme des NASA-Röntgenteleskops Chandra der Galaxie M83 zeigt eine Vielzahl von punktförmigen Röntgenquellen, die über die gesamte Scheibe der Spiralgalaxie verteilt sind. Bei diesen Röntgenquellen handelt es sich, nach Ansicht der Forscher, um Neutronensterne und stellare Schwarze Löcher, also um die Endprodukte in der Entwicklung massereicher Sterne. Die beobachteten Neutronensterne und schwarzen Löcher entstehen durch Supernova Explosion.
Durchschnittlich tritt in einer Galaxie eine Supernova in 100 Jahren auf. In dieser Balkenspiralgalaxie wurden in 60 Jahren sechs Supernovae beobachtet. Bei einer Supernova entstehen Gamma- und Röntgenstrahlung. Je nach der Masse des explodierten Sterns, entstehen unterschiedliche Überreste:

 

Gebiete der Sternentstehung in M83, Wikipedia

 
 

Es wurden folgende Supernovae beobachtet:

 
 
 

1. SN 1923A

Entdeckt wurde die Supernova 1923 von Carl Otto Lampland (1873-1951) mit einer Helligkeit von 14 mag. Nahe bei der Position dieser Typ II Supernova wurde eine Radioquelle entdeckt, die immer schwächer wird.

 
 
 

2. SN 1945B

Entdeckungshelligkeit war 14,2 mag

 
 
 

3. SN 1950B

Entdeckungshelligkeit war 14,5 mag. Bei dieser Supernova, wie auch bei den beiden folgenden, wurden bis zu 5mal stärkere Radioquellen als Cassiopeia A, entdeckt.

 
 
 

4. SN 1957D

Entdeckungshelligkeit war 15,0 mag. Bei dieser Supernova wurden sogar bis zu 15mal stärkere Radioquellen als Cassiopeia A entdeckt. Der Überrest der Supernova Explosion, ein Pulsar, wurde mit dem Röntgen

 
 
 

5. SN 1968L

Entdeckungshelligkeit war 12,0 mag. Diese und die Zwei vorherigen wurden als Typ II Supernova eingestuft.

 
 
 

6. SN 1983N

Entdeckungshelligkeit war 12,5 mag. Am 16. Juli 1968 entdeckte der südafrikanische Amateurastronom John Caister Bennett bei seiner Suche nach Kometen durch Zufall ein ungewöhnliches Aussehen des Zentrums der Galaxie M83. Dies wurde kurz darauf von Berufsastronomen als Supernova erkannt.

 
     
 

Quellen
Wikipedia
https://www.astronews.com/news/artikel/2003/01/0301-017.shtml