Objekt des Monats
November 2015
Kleiner Hantelnebel

 
 

Der planetarische Nebel mit den Katalognummern Messier 76 oder NGC 650 steht im Sternbild Perseus. Der Nebel hat eine scheinbare Helligkeit von +10,10 mag. Der hellere Kernbereich, der auch als „Korken“ bezeichnet, wird misst 1,45' × 0,7' Bogenminuten. Dieser Korken kann gut visuell beobachtet werden. Dieser Nebelteil ist etwa so groß wie der Ringnebel in der Leier.

 
 

Das blassere Material des Nebels wurde auf diesem Kompositbild hervorgehoben, indem Strahlung von Wasserstoffatomen in Orange und jene von Sauerstoffatomen in komplementären Blautönen gezeigt werden. Der sterbende Stern des Nebels ist auf diesem scharfen Falschfarbenbild als blaugetönter Stern nahe der Mitte der kastenartigen Struktur zu finden.

Der etwas schwächere äußere Teil hat knapp die doppelte Ausdehnung. Die äußeren, lichtschwächeren Strukturen verdankt der Nebel seinen Beinamen »Kleiner Hantelnebel« bzw. »Schmetterlingsnebel«. Diese Form (in ursprünglich geringerer Ausdehnung) entstand, als der einstige Stern noch ein Roter Riese war und schon Gase seiner Hülle abstieß. Daraus entstand ein Halo, das sich allmählich weiter um den einstigen »Katastrophenort« ausdehnt. Jetzt hat der Zentralstern eine Oberflächentemperatur von 60 000 Kelvin und eine Helligkeit von 16,6 mag und ist selbst mit einem 24-Zöller nicht zu beobachten.

Wegen der ungewöhnlichen Form hielten die Astronomen das Deep Sky Objekt ursprünglich für einen Doppelnebel. Dementsprechend erhielten die südliche und die nördliche Komponente eigene NGC-Nummern. Was Teleskope vor der Milchstraße nicht trennen konnten, enthüllten vor etwa 100 Jahren spektroskopische Untersuchungen. Der Zentralstern zeigt sich als Doppelstern, die südliche Komponente befindet sich jedoch tatsächlich 20 000 Lichtjahre weit hinter dem eigentlichen Nebel. Diese beiden Sterne bilden also ein so genanntes optisches Doppelsternsystem. Ihre Distanz liegt bei 1,4 Bogensekunden.

Die Entfernung des planetarischen Nebels beträgt 3400 Lichtjahre. 
 
 

Zu finden ist der planetarische Nebel im Grenzgebiet zwischen Perseus und Andromeda.

 
   
 

Blick Richtung Süden Mitte November um 21 Uhr

 
 

Beobachtung von M76

 
  Im 24“ Cassegrain erscheint bei 170-facher Vergrößerung der “Korken„ sehr hell.  Die größeren Hanteln können noch schwach erkannt werden. Bei 212-facher Vergrößerung mit einem UHC Filter kommen sie deutlicher zum Vorschein. Der Korken von M76 ist im 9“ Teleskop ebenso kontrastreich zu sehen. Jedoch können die Hanteln nicht erkannt werden. Sie können erst mit einem UHC Filter erahnt werden.  
 

Größenvergleich

 
 
Hantelnebel im Schwan (M27) Ringnebel in der Leier (M57) und Kleiner Hantelnebel (M76)
8,0 x 5,7

1,4 x 1

1,45 x 0,7 Korken
3,00 x 1,5 Hantel