Novae |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Novaausbruch geht auf thermonukleare Prozesse an der Oberfläche eines Weißen Zwerges (mit eine absoluten Helligkeit von etwa 5 mag) zurück, der Mitglied eines engen Doppelsternsystems ist. Novae gehören daher zu kataklysmischen Veränderlichen.Von der anderen Doppelsterkomponente, einem relativ massearmen Hauptreihenstern, fließt wasserstoffreiche Materie zum Weißen Zwerg. Sie bildet dort eine Akkretionsscheibe. An deren Oberfläche entsteht eine stetig wachsende, stark komprimierte Schicht, die an der Untergrenze immer mehr erhitzt wird, bis schließlich die Kernfusion des Wasserstoffs einsetzt und für einen |
weiteren Temperaturanstieg sorgt. Mit dem erreichen von 10 Millionen Kelvin setzt eine explosionsartige Expansion ein, die Geschwindigkeit liegt dabei bei 100 bis 1000 km pro Sekunde. Das Helligkeitsmaximum wird erreicht, wenn die Gastemperatur auf etwa 7000 bis 10000 Kelvin gefallen ist. Der Hüllenradius ist dann auf das 1000 bis 10000-fache des Radius des Weißen Zwergs angestiegen (auf eine absolute Helligkeit zwischen -6 und -8.5 mag). |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach dem Verlauf der Lichtkurve und der erreichten Maximalhelligkeit unterscheidet man folgende Klassen der Novae:
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Milchstraßensystem leuchten innerhalb eines Jahres etwa 50 Novae auf, von denen nur ein kleiner Teil beobachtet wird, insgesamt aber bisher mehr als 250. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Supernovae |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Klassifikation: |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Ausbruch einer Supernova ist viel spektakulärer und zerstörerischer als der einer Nova und kommt viel seltener vor, etwa 1 mal in 100 Jahren in einer Galaxie. Das ist auch gut so, denn wenn die Explosion näher als 100 Lichtjahre wäre, würde der Strahlungsausbruch an Röntgen- und Gammastrahlen alles Leben auf der Erde zerstören. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Helligkeit des Sterns steigt innerhalb eines Tages um das 100 millionenfache (bei einer Nova um die Hälfte). |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Supernova Typ Ia: |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Supernova Typ Ib und Ic
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Supernova Typ II: |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hier als Beispiel die Bilder einiger Supernova-Überreste. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Keplers Supernova von 1604 im Schlangenträger | Kassiopeia A, Supernova von 1680 | Supernova von 1987 in der Großen Magellanischen Wolke nach 11 Jahren |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einige Supernovae-Beobachtungen in unserer Galaxie wurden in den letzten 1000 Jahren dokumentiert: |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zwergnovae | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gruppe von kataklysmischen Sternen; unregelmäßig veränderliche Sterne, deren kurze Helligkeitsausbrüche Ähnlichkeit mit denen einer Nova haben. Die Ausbrüche von bis zu 8 Größenklassen wiederholen sich dabei innerhalb von Tagen oder wenigen Jahren. Nach ihren Prototypen unterscheidet man zwei Haupttypen von Zwergnovae: 1. U-Geminorum-Sterne (auch SS-Cygni-Sterne genannt), 2. Z-Camelopardalis-Sterne. Derzeit sind mehr als 300 Zwergnovae bekannt. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zu den am längsten bekannten und am häufigsten beobachteten Zwergnovae gehören U Gem (Helligkeit 14.9 bis 8.2mag, etwa drei Ausbrüche pro Jahr) und SS Cyg (12.4 bis 7.7mag bei einer durchschnittlichen Periode von 50 Tagen). Die Form aufeinanderfolgender Ausbrüche kann sich deutlich voneinander unterschieden, wie bei der Lichtkurve von SS Cyg. Wegen des schnellen Lichtwechsels ist bei Eruptiven Sternen die Erstellung von Gemeinschaftslichtkurven des selben Sterns von verschiedenen Observatorien üblich, denn nur sehr selten gelingt es einem einzelnen Beobachter, dichte Lichtkurven zu erstellen. |
Das Doppelsternsystem in dem eine Zwergnova auftritt, besteht aus einem Weißer Zwerg (von etwa 1 Sonnenmasse) der Primärstern, um den auf einer engen Bahn sein Partner, ein Roter Zwerg, der Sekundärstern von 0,1 bis 0,2 Sonnenmassen, kreist. Der Weiße Zwerg saugt aufgrund seiner Masse Materie aus der Atmosphäre seines Partners ab. Durch den geringen Abstand der Sterne ergeben sich sehr kurze Umlaufzeiten, die typischerweise zwischen 80 Minuten und 16 Stunden liegen. Die abgesaugte Materie fließt in einer Spiralbewegung auf den Weißen Zwerg, es bildet sich eine so genannte Akkretionsscheibe. Durch Instabilitäten in der Scheibe, die z.B. durch größere Übergänge von Material ausgelöst werden können, kommt es zu Ausbrüchen, die dann als Helligkeitsänderung beobachtet werden können. Über die Ursache der Ausbrüche gibt es bisher nur wage Theorien. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Ausbruchsintervalle bei den Zwergnovae sind nahezu periodisch, wobei die Intervallgröße innerhalb der Familie der Zwergnovae zwischen einigen Tagen bis hin zu mehreren Jahren variieren kann. Die Dauer eines Ausbruchs liegt in etwa zwischen 2 und 20 Tagen und ist abhängig von der Intervallgröße zwischen den Ausbrüchen. Dauer und Abstände zwischen zwei Ausbrüchen sind proportional zur Menge der zufließenden Materie |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hypernovae |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Hypernova ist ein theoretischer Typ einer Supernova. Eine Hypernova tritt möglicherweise auf, wenn ein extrem massereicher (größer als 25 Sonnenmassen) Stern am Ende seiner Sternentwicklung kollabiert und ein schwarzes Loch bildet. Da nur wenige Sterne existieren, die genügend Masse besitzen, um direkt zu einem Schwarzen Loch zu kollabieren, kann mit wenigen Hypernovae gerechnet werden. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einige Wissenschaftler haben Eta Carinae als einen Kandidaten in der Milchstraße vorgeschlagen, der innerhalb der nächsten 20.000 Jahre als Hypernova enden könnte. Extrem massereiche Sterne verbrennen ihren Brennstoffvorrat sehr viel schneller als masseärmere Sterne wie die Sonne. Sie haben daher nur eine Lebensdauer von einigen Millionen statt einiger Milliarden Jahre. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die am 19. März 2008 beobachtete Gammablitzserie GRB 080319b könnte durch eine Hypernova in ca. 7,5 Milliarden Lichtjahren Entfernung erzeugt worden sein. Die scheinbare Helligkeit ihres Nachleuchtens im optischen Bereich erlangte zeitweise 5,76 mag. Sie ist damit das entfernteste Objekt, das mit bloßem Auge beobachtet werden konnte. Der hellste Gammablitz der Serie hatte eine absolute Helligkeit von etwa −36 Magnituden (ca. 3·1016 Sonnen) und ist somit das hellste je beobachtete Objekt überhaupt. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kilonova | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Kilonova ist der Helligkeitsausbruch eines verschmelzenden Doppelsterns, dessen elektromagnetische Strahlung durch den radioaktiven Zerfall von Elementen angetrieben wird, die im r-Prozess gebildet wurden. Der Begriff Kilonova bezieht sich auf die freigesetzte Energie, die ungefähr den tausendfachen Wert einer klassischen Nova erreicht und lichtschwächer ist als eine normale Supernova. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Paarinstabilitätssupernovae |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Neue Modellrechnungen zeigen auf, dass ein weiterer Supernovae-Typ Vorkommen könnte, nämlich die PISN, die Paarinstabilitätssupernova |
Modellrechnungen für verschwindende Häufigkeit von Elementen schwerer als Helium und ohne Berücksichtigung einer möglichen Rotation oder von Magnetfeldern liefern für das Einsetzen der Paarinstabilität eine kritische Masse des Heliumkerns von 64 Sonnenmassen. Wird die Masse des Heliumkerns größer als 133 Sonnenmassen, so kann die Kernexplosion den weiteren Kollaps nicht verhindern, der somit weiter zu einem Schwarzen Loch kollabiert. Rechnet man diese Helium-Kernmassen auf die notwendige Gesamtmasse eines Hauptreihensterns (unter Vernachlässigung von Massenverlusten) hoch, so ergibt sich für die PISN ein Massenbereich von etwa 140 bis 260 Sonnenmassen. Aus diesem Grund wird dieses Szenario im heutigen Universum als unrealistisch angesehen und vorwiegend bei der ersten Sterngeneration (Population III, mit bis zu 300 Sonnenmassen, Sterne, die vor den Galaxien entstanden sind) in Betracht gezogen – dort könnte dieser Mechanismus jedoch eine bedeutende Rolle bei der Anreicherung des intergalaktischen Mediums mit schwereren Elementen gespielt haben. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||