Kometen | |||||
KOMETEN | |||||
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1. |
Die Entstehung des Planetensystems |
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In einem Gasnebel bilden sich viele Kondensationskerne, aus denen Sterne entstehen. Darunter hat sich im Zentrum der Wolke auch die Sonne verdichtet. Nach der Zündung der Kernreaktion in der Sonne wurden leichte Elemente vom einsetzenden Sonnenwind in die äußeren Regionen der Wolke getrieben. Durch die Verdichtung (und damit Verkleinerung) der Wolke begann ihre Drehung (wie der Schlittschuhläufer, der sich schneller dreht, wenn er die Arme anzieht.) Dadurch plattete die Wolke zu einer Scheibe ab und die Ebene des Planetensystems entstand. In dieser Akkretiosscheibe stoßen nun winzig kleine Partikel zusammen und verschmelzen zu immer größeren Objekten bis schließlich Körper von einigen hundert Metern Durchmesser entstehen. Solche Vorstadien eines Planeten nennt man Planetisimale. Diese wurden durch Kollisionen und Wiederverschmelzen immer größer und konnten später selbst durch ihre Masse mehr und mehr Partikel und kleinere Körper anziehen, so dass sie immer weiter wuchsen und schließlich zu "richtigen" Planeten wurden. Im inneren Sonnensystem, wo sich hauptsächlich schwere Elemente angereichert haben, entstanden 4 Steinplaneten. Der fünfte konnte sich nicht zusammenklumpen, weil die starke Gravitation des nächsten Planeten die einzelnen Klumpen zwischen Mars und Jupiter immer wieder durchrührte. Im äußeren Sonnensystem bildeten sich dagegen 4 Gasriesen, denn dorthin sind die leichten Elemente geweht worden. Die Kometen sind Überreste aus der Zeit der Planetenbildung. Im Gegensatz zu den Gesteinskörpern zwischen Mars und Jupiter (Asterioiden), sind sie im äußeren Sonnensystem entstanden. Diese Kleinkörper wurden von den Gasriesen nicht eingesammelt und bilden die Oort´schen Wolke. |
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Wenn sie in den Bereich der inneren Planeten vordringen (also innerhalb der Jupiterbahn), werden durch die Erhitzung durch die Sonne, große Mengen von Gas und Staub vom Kometenkern freigesetzt. Dabei erscheint ein Komet meist als verwaschenes, nebelartig leuchtendes Objekt, häufig mit langem, leuchtendem Schweif. | |||||
2. |
Aufbau |
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Bei einem Kometen unterscheidet man den Kern, die Koma und den Schweif. Kern und Koma bilden zusammen den Kopf. | |||||
2.1 |
Kern |
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2.2 |
Koma |
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Bei der Annäherung eines Kometen an die Sonne auf weniger als etwa 4 bis 5 Astronomische Einheiten (AE) erwärmt sich die Kernoberfläche derart, dass die leicht flüchtigen Substanzen sublimieren (von fest nach gasförmig) und beim Abströmen die festen Staubteilchen mitreißen: Es bildet sich eine sich ständig erneuernde, als Koma erscheinende Gasatmosphäre um den Kern. | |||||
2.3 |
Schweif |
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Durch das Ablösen von Material, verliert der Komet ca 1 % seiner jeweiligen Masse bei jedem Umlauf. | |||||
3. |
Umlaufzeiten und – Bahnen |
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3.1 |
Elliptische Bahn : |
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Sie umkreisen die Sonne auf einer mehr oder weniger „gestreckten“ Bahn. Es sind periodische Kometen, die man in kurzperiodische Kometen mit Umlaufzeiten um die Sonne kürzer 200 Jahre und langperiodische Kometen mit Umlaufzeiten größer als 200 Jahre unterteilt. | |||||
3.1.1 |
Kurperiodische KometenKurzperiodische Kometen stammen vermutlich nicht aus der Oort´schen Wolke sondern auch aus dem Kuiper-Gürtel zwischen Neptun und Pluto. |
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3.1.2 |
Langperiodischen Kometen.Aus der Zahl der beobachteten langperiodische Kometen schließt man auf eine Gesamtmasse von |
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3.2 |
Parabolische und hyperbolische Bahnen |
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4. |
Kometen und Meteorströme |
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Da ein Komet jedes Mal in Sonnennähe Materie durch Verdampfen verliert, wird er bei jedem Umlauf kleiner und kann schließlich nicht mehr beobachtet werden. Unter 3.Schweif ist beschrieben, dass sich die Brocken des Staubschweifs auf der Kometenbahn verteilt. Vorallem entlang der Bahn, aber auch nach oben und unten, zur Sonne hin und von ihr weg. Die Wolke wird „verschmiert“. Schneidet die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die Bahn eines solchen aufgelösten Kometen (oder die „Hinterlassenschaften“ noch existierender Kometen), so werden häufig starke Meteorschauer beobachtet. Diese treten, wegen der verschmierten Wolke, über einen Zeitraum von mehreren Tagen auf. |
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Einige periodische Meteorströme: Name, Radiant (scheinbarer Ursprungsort), Zeitraum des Auftretens, verursachender Komet |
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5. |
Kometen der jüngsten Zeit |
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6. |
Die Landung einer Sonde |
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6.1 |
Der Weg der Sonde Rosetta zu Komet 67/P Tschurjumow- Gerassimenko |
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Die Schwierigkeit die Sonde Rosetta zu Punkt 9 (Kometenbahn) zu bringen: Keine existierende Trägerrakete vermag eine so schwere Nutzlast direkt auf die Bahn eines Kometen zu bringen. Dazu liegen Erde und Kometen im Gravitationspotential der Sonne zu weit auseinander. Vielmehr brachte die Ariane-Oberstufe Rosetta lediglich auf eine erdnahe Bahn um die Sonne, also im Wesentlichen aus dem Gravitationspotential der Erde heraus. Dies ist in der Graphik unten mit 1 markiert. Die restliche Energie gewann die Sonde aus sogenannten Swing-by Manövern. (bei einem nahen Flug vorbei an einem Planeten wird dessen Bewegungsenergie „angezapft“). Rosetta nutze die Energie der Planeten Erde, Mars dann folgen noch zwei weitere Swing-by Manöver bei der Erde. |
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6.2 |
Landung der Tochter-Sonde Philae |
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Diese extrem anspruchsvolle Aufgabe bestand darin, die im Gravitationsfeld des Kometen nur 2 Gramm wiegende Sonde zu landen und zu fixieren. Dazu waren Harpunen vorgesehen, die nach dem Aufsetzen die Sonde auf dem Kometen verankern sollten. Jedoch versagten die Harpunen und die Sonde prallte ab und machte zwei Sprünge von jeweils mehr als 600 m bis sie in auf der Schattenseite liegend zum Halten kam. Beim Landeanflug und den anschließenden Hüpfern konnten Bilder von der Oberfläche des Kometenkerns gemacht werden. Aufnahmen des geplanten Landeorts, die mit der optischen Kamera ROLIS entstanden, zeigen ein ziemlich ebenes, leicht welliges Gelände. Es ist mit vielen Brocken übersät, deren Größe von weniger als zehn Zentimetern bis zu mehreren Metern reicht; der größte ist etwa fünf Meter groß. |
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Messungen am endgültigen Landeplatz ergaben: Der Komet ist so schwarz wie Kohle. Dies ist jedoch nichts Neues, denn auch andere Kometenkerne sind derart dunkel. Als Ursache hierfür kommt das Auftreten von kohlenstoffreichen organischen Verbindungen auf der Oberfläche in Frage. Das Verhältnis der Staub- zu Eisvolumina ist etwa 0,4 bis 2,6. Das bedeutet, dass etwa die Hälfte des Kometenvolumens aus Staub oder mineralischen Bestandteilen besteht. |
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Philae ist mit einem Messgerät (MUPUS) ausgestattet, das sich an einem Arm befindet, um Abstand von der Sonde zu haben. Die Sensoren zur Untersuchung der Oberfläche und oberflächennahen Bodenschicht konnten so den Boden oder eine nahe Wand des Kometen erreichen. Sie schlagen einen Stift in den Boden und erhöhen selbstständig die Stärke der Schläge, wenn der Stift nicht in den Boden eindringt. Selbst die größte Schlagstärke reichte jedoch nicht aus, um ihn in den Boden zu treiben. Aus den Hammerschlägen ließ sich die Härte des Bodens ableiten, die mit Laborwerten für gesintertes Eis übereinstimmt. Dieses Messgerät hat auch die Temperatur der Umgebung von Philae gemessen. In der Nacht maß es etwa –180 Grad Celsius und am Tag –140 Grad Celsius. Bei der Landung im November 2014, als diese Messung erfolgte, befand sich der Komet in einer Entfernung von drei Astronomischen Einheiten (AE) von unserem Zentralgestirn, also dem dreifachen Abstand Erde – Sonne. |
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Durch die abnehmende Entfernung des Kometen zur Sonne, stieg die Temperatur und die Lichtverhältnisse für die Solarzellen der Sonde verbesserten sich. Philae konnte sich wieder aktivieren. Am 9. Juli 2015 wurde Philae per Funk instruiert, mit einfachen Messungen zu beginnen. Am 13. August 2015 durchlief der Komet 67P den sonnennächsten Punkt seiner Bahn, das Perihel in einer Distanz von 1,24 A E. |
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Ergebnisse:Das Massenspektrometer von Philae konnte das Verhältnis der Isotope Wasserstoff zu Deuterium bestimmen. Es zeigte sich, dass dieses sehr viel höher ist als im irdischen Wasser und auch viel höher als in allen bislang untersuchten Kometen. Mit einer Zusammensetzung wie 67P können Kometen somit nur in sehr begrenztem Umfang zum irdischen Wasservorrat beigetragen haben. Aus |
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Astronomen vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung haben die Daten eines Gasausbruchs auf dem Kern von Tschurjumow- Gerassimenko ausgewertet und veröffentlicht. http://www.mps.mpg.de/Kometensonde-enthuellt-Staubwolke | |||||
Übersicht der Kometen mit Kurzinformation | |||||
letztes Update 13.11.2017 | |||||