Sonne im H-alpha Licht  
  Beobachtung der Sonne nur im Licht der Emissions- und Absorptionslinien des Wasserstoffs.
Emission:
Die Elektronen der Wasserstoffatome haben verschiedene Energieniveaus. H-alpha Licht entsteht wenn angeregte Elektronen im Wasserstoffatom von der 3. Schale auf die 2. Schale springen.
Absorption:
Bei der Absorption werden Lichtquanten mit der Energie des H-alpha Überganges vom Wasserstoffatom absorbiert und damit das Elektron von der 2. auf die 3. Schale angehoben.
 
 


Absorptionsvorgänge
benötigen in der Sichtlinie eine Lichtquelle und das Absorptionsmedium. Im Falle der Sonne ist die Lichtquelle die Photosphäre und das Absorptionsmedium die Chromosphäre.

  • Filamente sind Protuberanzen von oben gesehen. Sie sind als dunkle Bänder zu erkennen.
  • Das Chromosphärisches Netzwerk ist eine Erscheinung der inaktiven Sonne und ist als dunkle, netzartige Struktur mit einer Größenordung von 5 000 bis 10 000 km zu beobachten
 

Im Emissionslicht sind im H-alpha nur Protuberanzen und Strukturen vor dem dunklen Himmel zu beobachten

  • Protuberanzen bestehen vor allem aus ionisiertem, heißem Wasserstoffgas, das sich als Plasmakonzentration entlang magnetischer Feldlinien fortbewegt. Aktive oder eruptive Protuberanzen besitzen eine Lebensdauer von wenigen Minuten bis einigen Stunden. Explosionsartig steigen sie mit Geschwindigkeiten bis zu 1 000 Kilometern pro Sekunde in Höhen von meist bis zu 50 000 Kilometern auf, es wurden aber auch schon Höhen von 1,5 Millionen Kilometern gemessen, das ist mehr als der Sonnendurchmesser
  • Spikulen sind am äußeren Rand der Chromosphäre befindliche flammenartige Strukturen, die sich mit Geschwindigkeiten von etwa 10 bis 30 km/sec auf- und abwärts bewegen. Ihre Lebensdauer beträgt rund ¼ Stunde und die Temperatur liegt zwischen 10 000 und 20 000 Kelvin. Vermutlich sind Spikulen die Fortsetzung der in der Photosphäre sichtbaren Granulation.
 
 

Die beobachtbaren Strukturen auf der Sonne:

 
 
Auf diesem Bild vom 3.10.2007 sind folgende Erscheinungen zu sehen:
Protuberanzen
Es ist eine stabförmige Protuberanz vom Typ 1SB mit einer Höhe von 90 000 km zu sehen. Die Vorhangartigen Protuberanzen sind vom Typ 2FB (Klassifikation nach P.Völkel) und haben auf einer Basis von 15  000 km eine Höhe von 29 000 km.

Spikulen

Der unregelmäßige Rand der Chromosphäre wird durch die Spikulen verursacht. Die Höhe der Spikulen beträgt etwa 1000 bis 3000 km.

Chromosphärisches Netzwerk
Eine Erscheinung der nicht aktiven Sonne. Hier auf dem Bild ist es als dunkle Strukturen auf der Sonne zu sehen und besitzen eine Größe von 5 000 bis 10 000 km.
 
  Weitere Informationen zum Aufbau der Sonne und zu der Bewegung am Himmel, Jahreszeiten gibt es hier  
 

Protuberanzen im H-alpha Lich, 31.5.2009, 8"Refraktor

Erscheinungen in der Korona der aktiven Sonne sind die Protuberanzen. Bevor es möglich war den engen Spektralbereich der H-alpha Linie heraus zu filtern, konnten Protuberanzen nur bei einer totalen Sonnenfinsternis beobachtet werden, wenn die Sonnenscheibe durch den Mond abgedeckt wurde.
Protuberanzen sind Materieströme auf der Sonne, die am Rand der Sonnenscheibe als matt leuchtende Bögen beobachtet werden können, auf der Sonnenscheibe sind sie als dunkle, fadenförmige Strukturen, den Filamenten, zu beobachtenden.
Ruhende Protuberanzen sind Strukturen, deren Form sich oft Monate lang kaum verändert. Sie treten häufig in der Nähe von Sonnenflecken auf und werden durch starke Magnetfelder erzeugt und in ihrer Form gehalten. Dabei fließt Materie entlang der magnetischen Feldlinien oberhalb der Sonnenoberfläche. Sie kühlt ab und erscheint dunkler als die Umgebung (Filamente) oder leuchten vor dunklem Hintergrund am Sonnenrand.
Eruptive Protuberanzen sind Phänomene, die nur einige Minuten oder Stunden dauern. Hierbei wird Materie mit bis zu 1.000 km/s von der Sonne weggeschleudert. Sie entstehen manchmal aus ruhenden Protuberanzen, die nach dem Ausbruch meist wieder ihre alte Form annehmen.
  Außerdem beobachtet man bei Sonnenaktivität einen stark variierenden Anteil der Radiofrequenzstrahlung.
Aus der Korona fließt ständig Materie in Form des Sonnenwinds ab. Diese geladenen Teilchen werden vom Erdmagnetfeld eingesammelt und zu den Polen transportiert, wo sie die Polarlichter auslösen.
Ionen des Sonnenwinds beeinflussen die Ionosphäre der Erde und stören den Funkverkehr.