Pluto

 
 

die Oberfläche des Kleinplaneten

 
 

Auf den Aufnahmen der NASA-Sonde New Horizons fanden Planetologen der britischen Universität von Plymouth Dünen. Bei einer Temperatur von -230 Grad bestehen sie nicht aus Sand, sondern aus Methan. Die Dünen liegen auf dem Stickstoffeis des Gebiets Sputnik Planitia.
Dünen werden von Wind aus kleinen Partikeln aufgehäuft. Der Druck der Atmosphäre Pluto’s beträgt nur ein Hunderttausendstel des irdischen Luftdrucks auf Meereshöhe. Die Winde in der Plutoatmosphäre nicht stark genug sind, um Staubpartikel vom Boden aufzuwirbeln. Die Planetologen nehmen an, dass Stickstoff dem Methan Starthilfe gibt und wenn es sublimiert (von fest direkt in gasförmig übergeht) Methan mit in die Atmosphäre nimmt. Ist es einmal in der Atmosphäre, kann auch der schwache Wind Pluto’s das Methan verblasen. 

 
  siehe auch die Erforschung Pluto's mit einer Sonde  
  Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat geologischen Strukturen und Landschaften auf dem im Jahr 1930 entdeckten Zwergplaneten Pluto ihre endgültigen Namen zugewiesen. Insgesamt 14 Orte auf dem 2375 Kilometer großen Pluto wurden benannt, nachdem im Jahr 2017 erstmals Ortsnamen vergeben worden waren. Die IAU folgte dabei den Vorschlägen der Wissenschaftler der NASA-Raumsonde New Horizons, die im Juli 2015 am Zwergplaneten Pluto vorbeigeflogen war und detaillierte Ansichten seiner Oberfläche
zur Erde funkte.
 
 

Die Bilder zeigten Strukturen, die sehr jung sein müssen, denn sie weisen keine Krater auf. Die Sonde fotografierte ein herzförmiges Gebiet, das den Namen Tombaugh Regio erhielt, deren Oberfläche besteht aus gefrorenem Stickstoff, Methan und Kohlenmonoxid. Die Ebene erstreckt sich auf über 8000 km2. An ihren Rändern reichen Berge aus Wassereis 6000 Meter in die Höhe.

 
   
  An der Oberfläche ist ein Netz aus unregelmäßigen fünf und Sechsecken wie Zellen zu sehen. Diese Zellen können durch aufsteigende Materie entstehen. Die Theorie ist, dass sich unter der Schicht aus gefrorenem Stickstoff eine Schicht aus flüssigem Wasser befindet. Dieses Wasser wird, so die Hypothese, von Radioaktivität im Inneren des Zwergplaneten erwärmt.
Stickstoff braucht nicht viel Wärme, um sich zu bewegen. So verändert sich die Oberfläche ständig und Einschlagskrater werden weggewischt.
 
 

In der Tombaugh Regio ist, so die Theorie, vor langer Zeit ein tiefer Krater entstanden, der bis zum flüchtigen Ozean reichte. Er hat sich dann mit Stickstoffeis gefüllt. In diesem Becken steigt in der Mitte das Eis auf und sinkt am Rand nach unten. Durch diese Konvektion entsteht eine Bewegung nach außen an der Oberfläche.  

 
 

Auf dem Weiterflug gelang New Horisons ein faszinierendes Bild mit der rückwärts gerichteten Kamera. Sie fotografierte Pluto, der gerade die Sonne bedeckt. Eine dünne, blaue Atmosphäre leuchtete rund um den Planeten auf.

 

Das Bild rechts gelang der Raumsonde New Horisons aus einer Entfernung von zwei Millionen Kilometer. Bild NASA

 
 
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Struktur Typ mittlerer
Durchmesser
[km]
Breite Länge benannt nach
Adivun Cavus 21,4 15,4 S 188,86 Unterwelt im Mythos der Inuit
Alcyonia Cavus 30 36,44 N 151,95 bodenloser See, Eingang zur Unterwelt
Al-Idrisi Mons 383 33,99 N 156,01 arabischer Geo- u Kartograph (1100-1165)
Baret Montes 170,4 14,6 N 157,8 Jeanne Baret (17401807) erste Frau, die die Erde umrundet hat
Burney Krater 296 45,68 N 133,79 brit. Mädchen, das den Namen Pluto vorschlug
Coughlin Krater 45 15,2 N 150,5 Thomas Boyd (1941-2014) Manager von New Horisons
Djanggawul Fossa 585 41 N 84,31

Mythologie, frühe Bewohner Australiens, die zwischen Australien und dem Totenreich reisen

Elcano Montes 488 26 S 143,7 Juan Sebastian (1476-1526) span. Forscher, der mit Magellan die Erde umsegelte.
Elliot Krater 96 12,04 N 138,86 amerk. Astronom (1943-2011) entdeckte Pluto's Atmosphäre
Hardie Krater 25 23,8 N 141,6 H. Robert (1923-1989) entdeckte 1955 Pluto's Rotation
Hayabusa Terra 1115 46,07 N 229,88

jap. Sonde, die die erste Probe eines Asteroiden zur Erde brachte

Hekla Cavus 98,4 6,9 N 154,7 Eisland, Eingang zur Hölle im mittelalterlichen Europa
Hermod Fossae 592 8,6 S 119,3 Sohn Odins, der das Pferd Sleipnir in die Unterwelt ritt, um seinen Bruder Balder zurück zu holen
Hillary Montes 388 3,26 N 169,58 Bergsteiger (1919-2008)
Hunahpu Valles 295 49,1 154,4 Einer der Zwillinge in der Mythologie der Maya, der den Herrscher der Unterwelt in einem Ballspiel besiegte
Hyecho Palus 322,6 17,3 S 167,4 koreanischer Reisende, der Asien von China bis Arabien und zurück durchquerte (724-727)
Kaknu Fossa 249 30,5 S 122,1 Held in der indianischen Mythologie
Khare Krater 58 27,9 N 94,6 Bishun (1933-2013) Atmosphären Wissenschaftler, indianischen Ursprungs
Kiladze Krater 44,4 28,4 N 212,9 Rolan Kiladze (1931-2010) georgischer Astronom , untersuchte die Astrometrie und Photometrie Pluto's
Lowell Regio 1215 86 N 338 Percival Lowell (1855-1916) ameri. Astronom, erforschte transneptunische Planeten
Mwindo Fossa 406 34,7 N 245,8 Nyanga Mwindo, afrikanischeMythologie
Piccard Mons 257 35,3 S 176,8 Auguste Piccard (1884-1962) schweiz.-belgischer Forscher, Ballonfahrt bis in 17 km Höhe
Pigafetta Montes 234 6,8 S 146,4 Antonio Pigafetta (1491-1531) ital.Forscher, der die Reise Magellan's 1519 dokumentierte
Piri Rupes 549 27,1 N 108,9 Ahmed Muhiddin Piri (1470-1553) osmanischer bedeutender Kartograph
Simonelli Krater 286 12,8 N 314,8 Damon Simonelli (1959-2004) amerik. Astronom erforschte Pluto
Sleipnir Fossa 508 23,7 N 234,51 stakes Pferd mit acht Füßen der Nordischen Mythologie
Sputnik Planitia 1492 19,15 N 178,69 erster sowjt. Satellit
Tabei Montes 105 11,7 S 164,3 Junko Tabei (1939-2016) japanische Bergsteigerin, als 1. Mount Everest und die höchsten Berge der 7 Kontinente
Tartarus Dorsa 850 8,5 N 233,09 der tiefste und dunkelste Ort in der Unterwelt der griechischen Mythologie
Tenzing Montes 283 15,61 S 177,38 Norgay (1914-1986) nepalesischer Sherpa
Tombaugh Regio 2300 7,62 N 183,22 Clyde William (1906-1997) amerik. Astronom entdeckte Pluto
Uncama Fossa 227 23,9 N 142,6

Held der Zulu Erzählung, kam in Stadt der toten Seelen

Vega Terra 1614 34 N 85,5 russische Raumsonde zu Venus und KometHalley
Venera Terra 742 56,9 N 117,6 sowjetische Raumsondenzur Venus
Virgil Fossae 710 5,23 N 122,76 Dantes Führer durch die Unterwelt in Dantes (1265-1321) Komödie
Voyager Terra 843 60,08 N 153,52 zwei amerik. Raumsonden, die alle Planeten besuchten von 1977 bis 1989
Wright Mons 165 21,4 S 173,2 Brüder Orville (1871-1948) und Wilbur (1867-1912) erster Motorflug (1903)