Juno    
 

(3) Juno

 
 
Der Asterioid (3) Juno umkreist die Sonne im Asteroidengürtel in einem Abstand von 1,989 bis 3,351 AE. Dabei beträgt die siderische Umlaufzeit 4 Jahre und 133 Tage.
Juno war der erste Asteroid, bei dem eine Sternbedeckung beobachtet wurde. Am 19. Februar 1958 zog Juno genau vor einem lichtschwachen Stern vorbei und verdunkelte diesen für mehrere Sekunden. Seither sind noch mehrere Sternbedeckungen durch Juno beobachtet worden. Die Größe von Juno konnte aus diesen Beobachtungen zu 290 × 245 km bestimmt werden. Er rotiert in 7,2 Stunden.
Die nächsten Oppositionen 8.6.2021, 12.9.2022, 2.3.2024, 11.5.2025
 
 

Am 1. September 1804 wurde der Asteroid von Karl Ludwig Harding entdeckt und nach Juno, der höchsten römischen Göttin, benannt. Juno wurde nach ihrer Entdeckung ebenso wie die zuvor entdeckten Asteroiden (1) Ceres und (2) Pallas zunächst als vollwertiger Planet eingestuft. Erst nach 1847 wurde zwischen Asteroiden und Planeten unterschieden. Ihre Bahn wurde in den 1810er Jahren in Göttingen unter Leitung von Carl Friedrich Gauß von Friedrich Ludwig Wachter berechnet.

 
  Kürzlich konnte die Astronomin Sallie Baliunas vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und ihre Kollegen Einzelheiten auf Junos Oberfläche fotografieren, als dieser in einem Abstand von etwa 480 Millionen Kilometern - nach astronomischen Maßstäben nahe - an der Erde vorüberflog.
Dazu benutzten sie das 2,50-Meter-Hooker-Teleskop auf dem Mount Wilson mit einer adaptiven Optik. Diese Technik erlaubt es, den negativen Einfluss der Luftunruhe auf die Bildqualität zu kompensieren, so dass bei guten Bedingungen Bilder mit einer Auflösung wie mit Weltraumteleskopen möglich sind. Mit diesem Fernrohr hatte schon Edwin Hubble in den 1920er Jahren die Rotverschiebung der Galaxien (Expansion des Weltalls) entdeckt.
 
 

Die damit gewonnen Bilder (links) zeigen einen zerbeulten Himmelskörper mit scharfen Kanten. Als sich der Kleinplanet während der Beobachtung weiterdrehte, erschien eine dunkle Struktur, als ob jemand ein Stück herausgebissen hätte. Die Astronomen vermuten, dass Juno vor nicht allzu langer Zeit mit einem anderen Himmelskörper zusammenstieß. Dabei blieb ein etwa 100 Kilometer durchmessender Krater zurück.
Bild rechts: So stellt sich ein Künstler den Asteroiden 3 Juno auf Grundlage der neuen Beobachtungen (unten, in unterschiedlichen Wellenlängen) vor. Bild/Fotos: David A. Aguilar, Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics / Sallie Baliunas et al.
(aus astronews 14.8.2003)

 
  1/2015