Objekt des Monats
September 2013
Kugelsternhaufen M 15

   
 

Messier 15 (auch als NGC 7078 bezeichnet) ist ein 6,2 mag heller Kugelsternhaufen mit einer Winkelausdehnung von 18′ im Sternbild Pegasus. Seine Entfernung beträgt etwa 30.000 Lichtjahre. Die hellsten seiner mindestens 500.000 Mitglieder erreichen eine scheinbare Helligkeit von 12,6 mag. Der Sternhaufen wurde 1746 von Jean-Dominique Maraldi entdeckt und als nebelhafter Stern beschrieben.

 
   

Sternenhimmel am 15. September um 21 Uhr Blick Richtung Süden

 

M15 hat einen Durchmesser von 150 Lichtjahre, das ist nicht viel Platz für eine halbe Million Sterne. Diese Sterne bewegen sich innerhalb des Haufens und wenn ihre Geschwindigkeit die Fluchtgeschwindigkeit nicht übersteigt, bleiben sie ein Mitglied des Kugelsternhaufens.
Im inneren Bereich ist die ziehen die Sterne ihre Bahnen so nahe, das es häufig zu Kollisionen und Sternverschmelzungen kommt. 50% der Masse sind in einer Kugel von 20 Lichtjahren Durchmesser konzentriert. So viel Masse auf so engem Raum, lässt ein schwarzes Loch vermuten. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die hohe Konzentration von Sternen im Zentrum von deren gegenseitigen Gravitationskraft verursacht wird.
Befände sich die Erde dort – und nicht in einem mittelmäßigen Spiralarm einer Durchschnittsgalaxie –, würden 10 000 Sterne so hell wie Sirius am Himmel prangen und zum Teil sogar tagsüber sichtbar sein. Sie wären alle näher als der sonnennächste Stern Proxima Centauri mit seinen 4,3 Lichtjahren Distanz.

Auffallend ist, dass es in Kugelsternhaufen zwischen den Sternen kaum "interstellares" Gas gibt, aus denen sich neue Sterne bilden könnten.
Diese Tatsache beruht darauf, dass die Sterne der Kugelsternhaufen Zwergsterne der Population II sind. Weil sie klein sind werden sie alt. Somit gibt kaum Novae, die interstellaren Staub hinterlassen würden.
ein weterer Grund liegt in der Tatsache, dass die Kugelsternhaufen eine langdauernde Bewegung um das Zentrum der Milchstraße herum ausführen. Ihre Bahnen sind langgestreckte Ellipsen, ein Umlauf dauert ca. 100 Millionen Jahre. Dabei tauchen die Kugelsternhaufen auf dem galaxisnahen Teil ihrer Bahn immer wieder in die Galaxie selbst ein (ohne dass es zu einem Zusammenstoß von Sternen käme!). Interstellares Gas wird dabei durch die Galaxie aus den Kugelsternhaufen "herausgefegt". So nähert sich uns der Kugelsternhaufen M15 mit 107 km/sec.
Zu unserer Galaxie gehören um die 200 Kugelsternhaufen, von denen sich die meisten auf sehr exzentrischen Bahnen bewegen, die sie weit von der Milchstraße wegführen. Auch andere Galaxien besitzen natürlich einen Schwarm von Kugelsternhaufen, in einigen Fällen - beispielsweise bei M87 - konnten sogar einige tausend dieser Objekte nachgewiesen werden! Unser Nachbar M31 dürfte um die 450 Kugelsternhaufen besitzen.