Objek des Monats
September 2011
Der Ring-Nebel
in der Leier

 

Dieses Objekt ist ein planetarischer Nebel mit einer Helligkeit von 8,8 mag. Die Größe beträgt 70x150´, bei einer Entfernung von 1900 Lichtjahren entspricht das einem Durchmesser von 0,9 Lichtjahren.
M 57 kann bereits in einem kleinen Teleskop ab 10 cm Öffnung als nebliger „Rauchring“ wahrgenommen werden. In Teleskopen ab 25 cm Öffnung werden bei höherer Vergrößerung Strukturen im Ring sichtbar.
Der Name planetarischer Nebel ist irreführend. Er entstand als die Fernrohre noch von schlechter Qualität waren und man Nebel dieses Typs nur als nebliges Scheibchen erkannte, das an einen Planeten erinnerte.  

   

Diese Nebel sind die Zeugen der Endstadien von Sternen (Sternentwicklung) . In dieser Endphase stößt der Stern die äußeren Schichten ab, die in diesem Fall als Ring zu sehen sind. Der Stern selbst kontrahiert zu einem Weißen Zwerg, der ungefähr die Größe der Erde hat. Seine Oberflächentemperatur erhöht sich dabei auf 80 000 bis 120 000°C.
Bei guten Bedingungen kann der 14,7 mag helle Stern in unserem neuen 60-cm-Teleskop gesehen werden.
Das Gas dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von 20-30 km/s aus. Aus Gasgeschwindigkeit und Größe lässt sich berechnen, dass der Stern vor 5400Jahren seine Hülle abgestoßen hat und damit der Nebel entstanden ist. Das Gas fliegt als Kugelschale vom Zentralstern weg. Durch Addition am Rand sehen wir einen Ring, dem gleichen Phänomen wie bei den Seifenblasen.  

  M57
   

Ansicht des Himmels am 15. September um 21 Uhr hoch im Süden.

M57 steht im Sternbild Leier. Da er lichtschwach ist eine genaue Sternkarte erforderlich, mit deren Hilfe man sich wie mit einem Stadtplan vorwärts bewegen kann. Am besten findet man ihn auf der Verbindungslinie zwischen alpha und gamma Lyrae.